Die drei Wahlberliner klingen auf Hier und heute nicht unfassbar locker und hauen eines ihrer besten Alben raus.
Direkt mit den ersten drei Songs Dreieck und Auge, Schlechter bester Freund und Stockholm Syndrom hauen die drei einem eine fette Punkrock-Keule mit perfekter Produktion um die Ohren. Es werden keine halben Sachen gemacht und die Band gibt einfach nur Vollgas.
Bei “Hier und heute nicht” haben Titel, Artwork und Bandfoto einen interessanten Hintergrund. “An einem sonnigen, aber stürmischen Tag im November 2018 sitzen Yonas (Gitarre/Gesang) und Hirsch (Bass/Gesang) in einem Straßencafé in Amsterdam, als plötzlich ein wuchtiger Blumenkübel aus Terracotta durch den Wind vom Fensterbrett im dritten Stock gerissen wird und durch die Markise direkt auf den Platz neben Hirsch schmettert”, erzählt der Begleittext zum Album wie aus einem Drehbuch.
Vom Geschoss getroffen wurde keiner der Jungs, aber thematisch wird diese Nahtoderfahrung dankbar ausgeschlachtet. Triumphierend heißt es im Titeltrack: “Die letzte Runde sie geht sicher irgendwann an dich, die gute Nachricht lautet aber: Hier und heute nicht!”
Mit ihrem neu gewonnenen Leben setzen Montreal dann aber ihre geistreiche deutsche Rockmusik der vergangenen Jahre fort. Hier und heute nicht setzt musikalisch das fort, was auf Schackilacki schon ziemlich gut funktioniert hat, legt in Sachen Power (Max Power, haha) aber nochmal eine gewaltige Schippe oben drauf. Wer einen konkreten Anspieltipp haben will, kann auch einfach auf Shuffel-Play drücken und sich überraschen lassen, da sowieso jeder Song knallt.